Deux Gigs

Zwei Gigs innerhalb einer Woche und beide waren anders. Am Freitag vor einer Woche spielten wir vor 60 Gästen im Gartenpavillon anlässlich Daggis rundem Geburtstag und vorgestern im Bistro Balu in Hallstadt.

 

Frisch war es beim "Open Air" der Birthday Party von Daggi, kurz vor Gigbeginn hatte es sogar geregnet, aber wir konnten das Nass mit unserem Sound vertreiben, so dass es wenigstens trocken blieb. Von acht bis dreiviertel zehn haben wir für Daggi und ihre Gäste gerockt und zur Überraschung kam unsere Musik sowohl bei den Jungen, wie auch Alten super an. Da unter den Gästen auch Leute waren, die irgendwie mit Musik in Ohio zu tun haben, konnten gute Kontakte geknüpft werden. Der zweite Bürgermeister Peter Deusel fragte nach, ob wir im nächsten Jahr im Zelt auf der Oberhaider Kirchweih spielen würden und Quasi, Schulkamerad von Daggis Mann Hubert, brachte uns für den Bockbieranstich beim RSC im nächsten Jahr ins Gespräch, für dessen Rahmenprogramm er zuständig ist. Jedenfalls kamen unsere Songs wirklich gut an, wobei einige Gäste anfänglich glaubten, wir würden deutsche Gruppen wie die Toten Hosen, die Ärzte oder Grönemeyer covern, mit Liedern, die sie halt nicht kannten. Die Überraschung und der Respekt waren groß, als sie erfuhren, dass wir nur eigene Songs spielten. Ja, so schlecht sind wir nicht!

 

Vorgestern im Bistro Balu war es ähnlich. Die Zuhörer konnten kaum glauben, dass wir unsere Songs selbst schreiben. Wieder konnten wir sowohl bei der jüngeren als auch älteren Generation punkten. Das ist schon irre, dass unsere Songs und wie wir sie spielen so gut ankommen. Folge war, dass wir auch beim Gig im Balu von Seiten der Pizzeria Big Daddy in Hallstadt angesprochen wurden, im nächsten Jahr am Kirchweihsonntag im Pavillon von Big Daddy zu spielen. Auch Kenneth, der Wirt vom Balu war begeistert und wir haben besprochen, dass wir so einen Gig durchaus wiederholen können. Dann aber mit mehr Werbung im Vorfeld.

 

Als wir im Balu pünktlich um 19 Uhr mit "In mein Herz hinein" unseren Gig eröffneten, konnte von einer Überfüllung des Bistro an soundhungrigen Gästen nicht gesprochen werden. Es herrschte fast gähnende Leere. Rainer meinte unbeeindruckt "Komm, wir ziehen das durch. Ist dann halt eine Probe". Zugegen waren unsere Edelfans Isabell und Hilde und drei Mittzwanziger, die sich an den zwei Geldspielautomaten in der Nische am Eingang vergnügten. Wow, so viel Zuhörer hatte ich nicht erwartet :-( Jedenfalls war der Sound gut abgemischt, wir hatten ja genügend Zeit dafür und vor Gigbeginn hatte ich den Volumenregler am Subwoofer noch ein Stück höher gedreht. Bei 1/4 der Reglerstellung wars richtig gut laut und da ginge ja noch mehr! Isabell und Hilde waren gut drauf und auch an den Fuß- und Kopfbewegungen der drei Jungen an den Geldspielautomaten war abzulesen, dass ihnen die Musik gefiel (als ich sie in der Pause fragte, wie unser Gig ist, meinten sie "Super!").

 

Na ja, als es auf acht Uhr zu ging, tauchten dann die Gäste auf. Und es dauerte nicht lange, bis sich eine richtig geile Stimmung unter den ca. 25 Zuhörern aufbaute. Ein Gast kam rein, weil er die laute Musik hörte (die Tür nach draußen war während des ganzen Gigs geöffnet) und abchecken wollte, wer da spielt. Eigentlich wollte er nach Hause zum Fußballgucken. Ein anderer gab uns während des Gigs zu verstehen, dass er Werbung für uns macht und mit seinem Handy über WhatsApp Kumpels informierte. Bei "Nicht mit mir" wurde lautstark in den Refrain mit eingestimmt "Leckt mich doch am Arsch" (logischerweise nach ein bisschen Üben). Wirklich gefreut habe ich mich, als mein Bruder Jörg mit Martina und Benny kamen und auch einen schönen Abend im Balu mit uns hatten. Dass der Sound passte und man die Texte gut verstand rundete für sie den Gig ab.

 

Von den Songs her hatten wir die ersten Lieder am Ende des Gigs nochmals gespielt, da ja die Mehrzahl der Gäste diese wegen Abwesenheit nicht gehört hatten und konnten die Zugaberufe leider nur mit einem Song erfüllen, auch wenn wir gern noch mehr gespielt hätten, aber bei Rainer war das Limit wegen Krämpfen in der Hand und der Seite erreicht und auch bei mir machte sich ein Krampf in der linken Hand trotz Elektrolytgetränk breit. Über zweieinhalb Stunden Liveperformance fordern halt bei "Alten Männern" ihren Tribut.

 

Wir unterhielten uns anschließend noch mit den Gästen, genossen die große Zustimmung und ich traf einen Kameraden aus Kindertagen wieder, den ich nicht erkannt hatte. Mit Alfred, der direkt am Spielplatz in Hallstadt wohnte, hatten wir damals viel kindlichen Unfug betrieben. Jetzt trank er sein Bier bei unserem Gig und zusammen mit seinem Kumpel bestätigte er uns, dass unser handgemachter Sound wie die Lieder aus der guten alten Zeit klingen, nach Punk und Rock, ehrlich und bodenständig.

 

Darauf lässt sich aufbauen. Zwei Gigs, zwei unterschiedliche Bühnen mit unterschiedlichem Publikum jedoch einem identischen Fazit: Man mag unsere Songs und Musik, sie kommt sehr gut an und jeder ist überrascht, dass wir die Lieder selbst geschrieben haben und nur eigene Musik spielen. Dafür lohnt es sich, so richtig abzurocken.

 

Ahoi und cheers.