Two years - deux ans - dhá bhliain

Happy Birthday, Riffpiraten!

 

Zwei Jahre ist es her, dass sich drei Typen auf der A70 von Bamberg aus Richtung Schweinfurt aufmachten, um an der Ausfahrt Haßfurt Kurs auf Wonfurt zu nehmen und im Proberaum ihres damaligen zweiten

Gitarristen Stephan zum allerersten Mal gemeinsam ein paar Songs zu spielen. Damit waren die Riffpiraten auf Kurs gebracht. Die Piratenschaluppe war zur Jungfernfahrt ausgelaufen.

 

Erlich gesagt hatte ich an jenem 02. Oktober 2018 keine Vorstellung davon, was aus den Riffpiraten werden könnte. Einfach nur gemeinsam Musik machen, ein paar Liedchen spielen und Spaß haben. Ohne Ambitionen, ohne Druck und ohne falschen Ehrgeiz. Stephan, Uwe, Roman und ich hatten an jenem Abend Spaß und auf der Heimfahrt waren wir Feuer und Flamme für unsere Musik, wie toll das war und wie super das geklungen hat. Euphorie pur.

 

Gewiss, hören wir uns heute den Mitschnitt jener Session an, ist es alles andere als "super". Aber toll war es damals trotzdem. Waren die Riffpiraten anfangs nur eine fixe Idee, nach dem Motto, "wenn es nix wird, machts auch nix", kam Anfang Dezember 2018 Wind in die Segel der Piratenschaluppe. Mit Drummer Roman war ein Mann über Bord gegangen und mit unserem Drummer Rainer kam mächtig Fahrt in die Schaluppe. Plötzlich klangen die Songs fetzig, ohne Romans Schlagtakt schmälern zu wollen, aber man merkte den Punk in Rainers Blut. So segelten wir im ersten Jahr mit mächtig Fahrt über das Liedermeer, hatten zwei Family&Friends-Gigs und den Höhepunkt beim Pflasterklang im August 2019 in Schweinfurt. Das sollte zusammenschweißen, dachte ich.

 

Piratenschiffe sind den Widrigkeiten der See gnadenlos ausgeliefert. Herrschte gegen Ende 2019 ein bisschen Windstille, kam im Januar 2020 mit dem Soundcheck in Wonfurt richtig Wind auf. Man sehe sich nur das Video dazu auf youtube an. Doch dann schlug Poseidon mit seinem Dreizack im Frühjahr 2020 richtig zu. Covid-19 hob die Welt aus den Angeln und die Schaluppe der Riffpiraten dazu. Der gut vorbereitete Gig in Wonfurt im März wurde zwei Tage vor dem Event abgesagt. Hinzu kam die Absage der Riffpiraten an der First-Act-Night im April im Stattbahnhof in Schweinfurt, aus internen Unstimmigkeiten. Die Riffpiraten waren als eine von vier Bands nominiert worden, um als Newcomer ihre Songs auf einer Profibühne vor zahlendem Publikum spielen zu dürfen. Die Absage tat weh und ein Blitz fuhr in die Segel der Piratenschaluppe. Dann schlug Covid-19 bei mir zu, setzte mich außer Gefecht und legte seinen Säbel tief an meine Kehle. Es war nur der Klabautermann, der um mich herumtanzte und sein Geschwätz in mein Ohr triefen ließ. Wie für Odysseus sangen die Sirenen und lockten die Schaluppe in Untiefen und an die Klippen, wo sie in wenigen Momenten zerbersten konnte.

 

Die Piratenschaluppe ging nicht unter, nur ein Mannschaftsmitglied blieb auf der Strecke. Rettungsringe konnten ihren Dienst nicht mehr erfüllen. Die raue See nahm sich, was sie begehrte.

Dann begann sich jedoch der stürmische Himmel über dem tobenden Meer zu lichten und der warme Sonnenschein glättete auch die Wogen, zähmte die stürmischen Wellen und besänftigte orkanartige Windböen. Die Piratenschaluppe ließ unruhige See hinter sich und segelt seither im strammen Wind.

 

Ja, es ist viel passiert in den letzten zwei Jahren und betrachtet man den Status Quo der Riffpiraten, könnte es für ein Trio der Amateurmusik kaum besser sein. Es ist die Harmonie im Trio, die eine regelrechte Kreativität freisetzt. Vor allem kommt der Spaß nicht zu kurz.

 

Musikalisch haben sich die Riffpiraten in den letzten vier Monaten enorm weiterentwickelt. Unser erster gemeinsamer Song fetzt "wie Sau", der zweite ist in Entwicklung. Ich freue mich auf Rainers  neuen Song (Rainer: Bitte fertig machen!) und auf Uwes Bassideen. Wenn man bedenkt, das Uwe vor zwei Jahren einfach ins kalte Wasser geworfen wurde ("Uwe, du spielst Bass bei den Riffpiraten") und das Bassspiel von der Pike auf lernen musste, sind seine Fortschritte nach zwei Jahren beachtlich. Er hängt sich auch richtig rein und hat die ersten Lektionen einer online Bass Academy erfolgreich absolviert. Hut ab, Uwe.

 

In meinem Rotweinglas ist nicht mehr viel und es ist spät geworden. Ich werde unseren zweiten Jahrestag nun beenden. Leider standen einer Geburtstagsfete Pflichten und Verpflichtungen im Wege. Mal sehen, ob wir ein Manschaftsdinner nachholen werden.

 

Stay tuned, folks.