Neue Arrangements

Gestern war Bassist Uwe mit mir zum Proben im Proberaum. Nach langer Zeit gemeinsamer musikalischer Abstinenz. Die Corona-Schutz-Vorschriften lassen ja nur das Treffen von 2 Personen aus zwei getrennten Haushalten zu. So hatten das Drummer Rainer und ich schon eine Woche vorher praktiziert. Zum Einstudieren der neuen Song-Arrangements als Minimallösung ist das gerade ausreichend. Doch jeder von uns sehnt die Probe in der Dreierbesetzung herbei.

 

Nach zweieinhalb Monaten hatte Rainer seine E-drums wieder aufgebaut und ordentlich reingehauen. Er war erstaunt, dass er (mir fiel das weniger auf) das Nichtproben merkte. Für die Dreierbesetzung werden auch einige Songs umstrukturiert. Die Gitarre wird abwechslungsreicher, man hört jetzt die Zwischentöne und es sind auch Sounds dabei, die cleaner sind (Delay und wenig Flanger). So wie bei "Ein gutes neues Jahr", das Rainer gleich zweimal hintereinander spielen wollte, weil ihm der neue Sound so gut gefiel.

 

"Greta und Hans" wollte ich aus dem Programm nehmen, fand das nicht mehr passend. Rainer zuckte mit den Schultern und meinte, vielleicht dem Lied ein bisschen mehr Tempo einhauchen. Es hat keine zwei Minuten gedauert, dann spielten wir es mit 160 bpm (geschätzt), mit funky Zwischenspiel und Distorion im Refrain. Dann probierten wir etwas ganz anderes: Refrain als Reggae. Wow, das kam gut.

Das Lied hat jetzt einen ganz anderen Charakter. Am Wochenende probierte ich dann den Refrain mit Sounds aus dem Gitarrensynthi und bin bei "Strings" hängengeblieben. Das haben dann Uwe und ich gestern so geprobt und es klang super. Mal sehen, was Rainer sagt und wie oft wir das noch umarrangieren. Da stecken noch vie Möglichkeiten drin, den Song interessanter zu machen.

 

"Regen und Schnee" wurde gestern von Uwe und mir akustisch geprobt. Ihm fehlte das rockige Element, doch Rainer hatte ja schon vorgeschlagen, das eine oder andere Lied mit akustischer Gitarre zu spielen. RuS eignet sich gut dafür, muss halt der Bass den rockigen Part übernehmen. Auch hier gilt: Time will tell.

 

Für "Riffpiraten" quäle ich meine Finger im Chorus. Weg von der Brachialnummer, hin zum differenzierten Hard Rock. Es reicht der Punktouch in den Strophen. Auch hier haben wir eine Abstimmung von Gitarre mit Bass gestern vorgenommen.

 

Die Liste der Liedanpassungen lässt sich weiterführen. Ich spare mir das hier und halte fest: Das neue Arrangement der Songs ist spannend. Vor allem ist interessant, wie die Bandkollegen die Lieder sehen, gerne hätten, vorschlagen und umstrukturieren möchten. Der Mamutanteil bleibt selbstverständlich so wie er war, doch eine Dreierbesetzung fordert hier und da ein bisschen "Umstricken".

 

Nach diesen ersten beiden "Proben" kann ich sagen, ich freue mich darauf, die Songs mit Rainer und Uwe weiterzuentwickeln. Und wenn wir der Meinung sind, jetzt ist es genug, dann ist es das auch. Weil man nun Bass und Gitarre mehr und differenzierter hört, liegt auch ein gewisser Anspruch auf Uwe und mir. Das heißt üben, üben, üben.

 

Schöne Grüße und bleibt gesund.