Auf ins nächste Jahr!

Nachdem jeder von uns seinen wohlverdienten Jahresurlaub hatte, können bei den Riff-piraten wieder die Segel gesetzt werden und es kehrt Normalität ein. Obwohl der gestrige Abend nicht "normal" war. Genau, es war der erste Jahrestag unserer Rockband (oder Musikcombo, wie ich gerne sage). Genau vor einem Jahr, am 02.10.18 hatten vier Musiker in Stephans Proberaum versucht, einen musikalischen Gleichklang zu erzeugen (heißt: ein paar Liedchen zu spielen).

 

Das damalige Ergebnis ist als Zeitzeugnis unter "Bandgeschichte" nachzuhören. Ich habe mir den Mitschnitt gestern vor unserer Feier mal angehört und musste schmunzelnd feststellen, dass da Welten dazwischen liegen, zwischen unserer allerersten Probe damals und unseren Songs, wie wir sie heute spielen. Ja, da hat sich was getan. Nicht nur, dass wir auf ein üppiges Repertoire eigener Songs zurückgreifen können, viel wichtiger ist, dass die Lieder auch nach Liedern und Zusammenspiel klingen.

 

Das vergangene Riffpiratenjahr kann man mit wenigen Sätzen eigentlich nicht erfassen. Nach dem euphorischen Beginn der Band, als Stephan und ich unseren Bassisten in Uwe schufen (wahrlich aus dem Nichts!), in Roman einen Drummer fanden, der kurze Zeit später aus familiären Gründen wieder ausstieg und mit Rainer ohne zeitliche Lücke ein tragender Ast der Gruppe wuchs, konnte die Piratenschaluppe hinaus aufs Liedermeer segeln und nach "Neuland" Ausschau halten: neue Songs, neue Arrangements, neue Instrumente, neue... 

 

Wer den Blog verfolgt kennt die Wegmarken der Riffpiraten, die Stationen. Ob gemeinsamer Besuch bei Big T. oder "Grillen und Proben", der Spass steht immer im Vordergrund. Wenn Rainer mit seinen Drumsticks nach Uwe wirft, Stephan den Faden verliert oder ich mich beim Solo verirre, es ist einen Lacher wert und nie bierernst. Vielleicht ist das der Vorteil von "den älteren Herrschaften" gegenüber der Sturm-und-Drang-Jugend. Es muss sich keiner mehr beweisen, es fehlt das Messen mit anderen Rockgruppen, die um Auftritte kämpfen und von einem Platz im Rockolymp träumen. Freilich taucht auch bei uns ein kleiner "Traum" auf, der aber als realisierbares Ziel nicht nur blass leuchtet, sondern in erreichbarer Nähe scheint: Mitmachen bei einem lokalen Rockfestival (o.ä.). So habe ich das gestern zumindest bei unserer Feier zum einjährigen Bestehen herausgehört. Das könnte durchaus irgendwann einmal klappen.

 

Die Ein-Jahres-Feier hatten wir beim Chinesen in Bamberg abgehalten und uns reichlich am Buffet bedient. Neben uns vier Piraten waren auch Stephans Frau Christine, sein Sohn Lorenz und meine Frau Silvia dabei. Es war ein gelungener Abend und es wurden auch die nächsten Inseln ausgemacht, an denen die Riffpiraten vor Anker gehen wollen. Da wäre das Einstudieren eines Oldies, unserer ersten (und wohl einzigen) Coverversion, dem Song "Roter Käfer", der aus der Feder von Drummer Rainer stammt. Der Song ist "uralt" und wurde von Rainer zusammen mit seiner früheren Punkband "Igitt" gespielt. Ich bin schon gespannt, wie wir den Song interpretieren werden. Dann werden wir über den Herbst/Winter fünf weitere Songs im Homerecording einspielen, dieses Mal die schnelleren Sachen. Ob daraus eine CD entsteht wird man sehen. Und schließlich steht Anfang nächsten Jahres der Gig in Wonfurt an, wo wir eine erstklassige Vorstellung abgeben wollen. Das heißt mächtig üben und vorbereiten.

 

An dieser Stelle möchte ich einmal sagen, dass es toll ist, mit den drei anderen Jungs Musik zu machen. Die Chemie stimmt, es gibt auch außerhalb der Musik was zu reden (wenns um Hilti, Nägel und Betonieren geht...lol) und ab und zu eine kleine Feier. Musikalisch ist Rainer eine Säule und bringt die Truppe gut auf Takt (oder Trapp). Uwe hat in dem ersten Jahr große Bass-Schritte gemacht und ist lange weg vom ein-Noten-Viertel-Spiel und Stephan bringt Varianz ins früher gewohnte Lagerfeuerspiel. Das alles zusammen erlaubt es uns heute, als Rockgruppe gelten zu dürfen, die unterhalten kann. Dass dem so ist haben wir beim Pflasterklang in Schweinfurt erfahren dürfen.

 

Die Riffpiraten segeln weiter und schauen, was da so alles kommt und ihre Route kreuzt. Sollte ein schiffbrüchiger Keyboarder auszumachen sein, wir würden ihn gern an Bord nehmen, um etwas Säuseln auf die Schaluppe zu bringen. Ansonsten ahoi und möge der Wind mit uns sein.